Geschichte im Fluss
Dömitz, Montag, 28.07.2014: Signalzaun, Todesstreifen, Metallgitterzaun und Selbstschussanlagen, im Wasser Stahl- und Fischernetze. Ständiger Streit, wo sich die innerdeutsche Grenze denn nun befindet: in Flussmitte, an einer gedachten Linie zwischen den Buhnenköpfen? War die Elbe „ostdeutsch“ oder „westdeutsch“. Durch dieses Grenzland - ehemaliges Grenzland wohlgemerkt und glücklicherweise – paddeln wir heute. Im kleinen Ort Cumlosen am rechten Ufer (km 469,6), ehemals DDR Kontrollhafen, steht noch ein alter Wachtturm, der nichts mehr bewachen muss, sondern nur noch erinnern soll.
In Schnackenburg (km 474,6 – am linken, dem niedersächsischen, ehemals "westdeutschen", Ufer) gibt es ein kleines Grenzlandmuseum, in dem die innerdeutsche Grenze denen vorgestellt wird, die damals vielleicht noch gar nicht geboren waren. Außen am mit Backsteinen ausgemauerten Fachwerkhaus hängt eine Tafel, auf der all die Opfer genannt werden, die vergeblich versuchten, die Grenze zwischen Ost und West durch die Wasser der Elbe zu überwinden. Die Liste ist lang.
Heute ist diese Grenze kein Thema mehr. Die Internationale Elbefahrt hat sich ja auch die Wiedervereinigung zu Nutze gemacht und ist erst danach entstanden. Vorher hatten Paddler aus West und aus Ost kaum Kontakte, heute ist alles buntgemischt.
Die Landschaft links und rechts unterscheidet sich auf den ersten Blick auch gar nicht. Wie schon gestern und vorgestern beobachtet und heute auf weite Strecken bestätigt: die Deiche stehen meist erst in zweiter Reihe, dass man sie vom Wasser aus oft gar nicht wahr nimmt. Dafür Buhne an Buhne und schließlich auch der „Böse Ort“ - eine lange Gerade, die plötzlich in einem rechtwinkligen Linksknick endet. Für die Frachtschiffahrt eine Herausforderung, für uns Elbefahrer im kleinen Boot kein Problem.
„Die Elbe – Europas Geschichte im Fluss“ heißt auch ein Buch von Uwe Rada. Lesenswert für diejenigen, die sich tiefergehend über die Geschichte der Elbe informieren wollen. Einzelschicksale werden vorgestellt, die europäische und historische Bedeutung der Elbe beleuchtet und warum es in Hamburg eine tschechische Enklave mit billigen Knödeln und tschechischem Bier, das Prager Ufer, gab.
gepaddelte Etappen | |||||
Datum | Start | Ziel | Distanz | Gesamtkilometer | Blogeintrag |
13.07.2014 | Schmilka | Dresden | 44 | 44 | hier... |
14.07.2014 | Ruhetag in Dresden | hier... | |||
15.07.2014 | Dresden | Meißen | 34 | 78 | hier... |
16.07.2014 | Meißen | Riesa | 25 | 103 | hier... |
17.07.2014 | Riesa | Torgau | 48 | 151 | hier... |
18.07.2014 | Torgau | Wittenberg | 58 | 209 | hier... |
19.07.2014 | Ruhetag in Lutherstadt Wittenberg | hier... | |||
20.07.2014 | Wittenberg | Coswig | 23 | 232 | hier... |
21.07.2014 | Coswig | Aken | 40 | 272 | hier... |
22.07.2014 | Aken | Magdeburg | 47 + 1 | 320 | hier... |
23.07.2014 | Ruhetag in Magdeburg | hier... | |||
24.07.2014 | Magdeburg | Rogätz | 1 + 28 | 349 | hier... |
25.07.2014 | Rogätz | Tangermünde | 37 + 1 | 387 | hier... |
26.07.2014 | Tangermünde | Havelberg | 1 + 35 + 3 | 426 | hier... |
27.07.2014 | Havelberg | Wittenberge | 3 + 32 + 2 | 463 | hier... |
28.07.2014 | Wittenberge | Dömitz | 2 + 49 + 1 | 515 | |
Die "kleinen" Zahlen geben die Distanzen auf den Zufahrten zu den Übernachtungsplätzen an. |
Links zum Blog: KANU Magazin - DKV - paddelsport.de - DLRG Halle-Saalekreis